Workshop Spirituelle Kalligrafie mit Mark Hosak in Berlin
Am 8. – 9. November 2014 fand bei Reiki Hetzer in Berlin ein Workshop mit Mark Hosak statt. Das Thema: Spirituelle Kalligrafie. Als Veranstalterin und Teilnehmerin diesen Workshops möchte ich mit Ihnen ein paar Eindrücke, die ich gesammelt habe, teilen.
Zur Person Mark Hosak
Mark Hosak, Reiki-Meister/-Lehrer und Buchautor, beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit der chinesischen und japanischen Kalligrafie. Er studierte an den Universitäten Heidelberg und Kyoto Daigaku Ostasiatische Kunstgeschichte und Japanologie mit Schwerpunkt auf Kalligrafie, Symbologie und buddhistische rituelle Kunst. Viele Japanreisen und ein dreijähriger Aufenthalt in Japan haben seine Kenntnisse der japanischen Kultur enorm erweitert. Zurück in Deutschland arbeitet Mark Hosak an der Verbreitung seines Wissens und der erfahrenen Formen der Spiritualität. Heute lebt Mark Hosak in Eberbach bei Heidelberg und leitet das Reiki-Do Institut Rhein-Neckar. Zu seinem reichhaltigen Tätigkeitsfeld gehört auch die Beschäftigung mit der spirituellen Kalligrafie.
Es war ein sehr schönes und interessantes Wochenende. Vom ersten bis zum letzten Strich hat es Spaß gemacht. Und sogar die große Aufregung in der Stadt, die den Feierlichkeiten zum 25. Jubiläum des Mauerfalls zu verdanken war, konnte die gelassene, meditative Stimmung nicht stören.
Bedeutung der Spirituellen Kalligrafie
Für die meisten von uns war das Thema Kalligrafie ein unbekanntes Gebiet, geschwiege das Thema "Spirituelle Kalligrafie". Mark Hosak hat uns sehr viel beigebracht. Auf jedem Fall wurde uns klar, dass die Schönschreibekunst, gemeint eher als dekorative und förmlich unpersönliche Schönschrift mit der selbstständigen Kunst der Kalligrafie, die vor allem in Japan und China gepflegt wird, wenig zu tun hat.
Als Königin der Künste thront Kalligrafie in Ostasien fast drei tausend Jahre lang. Im chinesischen Reich galt sie immer als vornehme Beschäftigung der gebildeten oberen Schichten der Gesellschaft. Nach Japan gelang sie im 3.Jh. n. Chr., zusammen mit der Übernahme des chinesischen Schriftsystems über Korea. Eine große Rolle für die Entwicklung und Wesen der Kalligrafie spielte die buddhistische Denkweise. Der auf die Meditation gerichtete Zen-Buddhismus vermittelte eine Lehrtradition, die auf den individualistischen Stil der Schreibkunst achtete. Auch in der heutigen Zeit wird die persönliche Ausdrucksform der Schriftzeichen sehr hoch geschätzt und als Weg zur spirituellen Meisterschaft verstanden. Die Handschrift wird als "Siegelabdruck des Geistes" empfunden.
So war der Workshop
In dem Workshop Spirituelle Kalligrafie lernten wir die Grundlagen von der Benutzung der Vier Schätze von Pinsel, Tusche, Reibstein und Papier kennen.
Das wichtigste war zu verstehen, wie man die Vier Schätze meditativ nutzen kann. „Jede Form der Beschäftigung mit der Kalligrafie, vom Ausbreiten der Utensilien über das Reiben der Tusche bis hin zum Schreiben eines jeden einzelnen Striches ist ein meditativer Akt. Man versinkt voll und ganz in den Moment und vergisst Raum und Zeit. Durch das Schreiben erlangt man tiefe Erkenntnisse über den Sinn der Zeichen in Verbindung mit sich selbst“, wie es Mark Hosak selbst beschriebt.
Auf das Reiben der Tusche folgten meditative Grundübungen mit dem Malen des Kreises, was in der Zen-Kalligrafie eine besondere Rolle spielt. Dabei werden gleichzeitig die Grundlagen der Schreibtechnik trainiert, um von da aus einzelne Zeichen in richtiger Reihenfolge der Striche voller Lebenskraft schreiben zu können.
Reiki und Spirituelle Kalligrafie
Nach der Übung der einigen einfachen Zeichen wie etwa Herz 心, Sonne 日 oder Mond 月 könnten die Teilnehmer eigene Zeichen frei nach ihren Bedürfnissen auswählen. Dabei war es möglich, kombinierte Begriffe wie Aikido, Reiki, Drache oder den eigenen Namen zu wählen. Die zu übenden Zeichen hat Mark Hosak vorgemalt, so dass wir sie von dieser Vorlage abschreiben konnten, wie es im klassischen Kalligrafie Unterricht in Japan Sitte ist.
Da wir Teilnehmer alle Reiki Praktizierende waren, haben sich die meisten für den Begriff Reiki entschieden. Es war erstaunlich zu beobachten, wie stark der Energiefluss wurde. Wir spürten es in dem ganzen Raum und in unseren Herzen. Das intensive Üben des Reiki Schriftzeichens öffnete in einer beinah mystischen Weise den Kontakt zu der „Ki“ Energie.
Fazit
Es war nicht einfach die Zeichen zu malen. Die buddhistischen Mönche üben es über viele Jahre, um die Perfektion zu erlangen. Aber eben nicht die Perfektion ist das Ziel, sondern der Weg dahin.
Was uns auf jedem Fall gelang, war die vollkommene Entspannung und die wohltuende Ruhe des Herzens zu erreichen. Wir haben eine schöne Erinnerung und viel Inspiration mit nach Hause genommen. Abgesehen von der selbstgemalten Version der kalligraphischen Zeichen, die wir ebenfalls mitnehmen durften.
